AKTUELLES
Nachlese zum Forum lebens.werte.schule, 13.04.2021
Nachlese zum Forum lebens.werte.schule, 13.04.2021
„Manchmal ist Schulseelsorge wichtiger…“ Evangelische Schulseelsorge in Zeiten von Corona
Mag. Anne-Kathrin Wenk
Referentin für Schul- und Bildungsfragen der Evangelischen Kirche A.B. in Österreich
Kirchliche Pädagogische Hochschule Wien/Krems
„Schulpastoral/Schulseesorge versteht sich als offenes Angebot an alle Menschen im Raum Schule. Sie gestaltet lebendige und menschenfreundliche Schulkultur mit und kann so zu einer ‚caring community‘ werden.“ So beschrieb die Pionierin der ökumenischen Weiterbildung für Schulseelsorge in Österreich, Mag. Anne-Kathrin Wenk, das Verständnis von Schulseelsorge und ihre Relevanz für die Schule. Die Referentin für Schul- und Bildungsfragen der Evangelischen Kirche A.B. in Österreich und ausgebildete Traumapädagogin stellte die Studie „Manchmal ist Schulseelsorge wichtiger…“ Evangelische Schulseelsorge in Zeiten von Corona vor, die im Mai 2021 im Comeniusinstitut, Münster, erscheinen wird. Für „Schulseelsorge und Corona“ gilt „Verbunden und in Kontakt bleiben“, wobei Innovative, kreative und engagierte Praxisprojekte, Rituale und Beziehungsangebote entstanden sind. Z.B. erweist sich die hohe Dichte an Smartphones in Kinderhänden für die Schulseelsorge als eine wertvolle Ressource. „Für die meisten Menschen und für Jugendliche insbesondere ist ein Chat in der Regel ebenso real und richtig, wie ein in körperlicher Präsenz geführtes Gespräch oder Telefonat.“ Aus der Sicht von Schulleitungen bietet die Schulseelsorge „genau das Angebot, welches hier gefragt ist: mit Ängsten, Sorgen und Nöten sehr individuell umzugehen, zur Seite zu stehen, ansprechbar zu sein, zuzuhören, zu beraten, zu trösten und vieles mehr.“
Nachlese zum Forum lebens.werte.schule, 26.11.2019
Nachlese zum Forum lebens.werte.schule, 26.11.2019
Menschen- und Kinderrechte
Univ.-Prof. Dr. Ilse Schrittesser, Universität Wien
HS-Prof. DDr. Oskar Dangl, KPH Wien/Krems
Das 30-Jahr-Jubiläum der Kinderrechte war Anlass für die Initiative lebens.werte.schule, die Kinder- und Menschenrechtsthematik ins Zentrum des „Forum lebens.werte.schule“ am Di, 26.11.19 zu stellen.
Univ.-Prof. Dr. Ilse Schrittesser, Bildungswissenschaftlerin an der Universität Wien, stellte dabei ihr Projekt, das sich der „Begabungsförderung als Kinderrecht“ widmet, vor. Sie skizzierte die – sich teils widersprechenden – Diskursstränge im Kontext der Begabungsförderung: zum einen wird ein Begabungskonzept favorisiert, das von überdurchschnittlichen kognitiven Fähigkeiten einiger weniger Kinder und Jugendlicher ausgeht – wobei diese Fähigkeiten, wie eine kritische Sicht verdeutlicht, immer nur durch entsprechende soziale Einbettung entfaltet und entdeckt werden können –; zum anderen zeigt sich ein Verständnis, das seinen Ausgangspunkt bei spezifischen, sehr unterschiedlichen Talenten und Fähigkeiten jedes Einzelnen nimmt und damit den individuellen Lebenskontexten und Vorerfahrungen der Kinder Rechnung trägt.
HS-Prof. DDr. Oskar Dangl, Bildungswissenschaftler und Theologe, widmete sich der Menschenrechtspädagogik generell, die in einem eigenen Kompetenzzentrum an der KPH Wien-Krems in sehr vielfältiger Weise bearbeitet wird. Er stellte verschiedene an der KPH angesiedelte Projekte vor und gewährte näheren Einblick in sein Projekt, das Spuren der Menschenrechte im Alten Testament nachgeht.
Die beiden spannenden Impulse mündeten in rege Nachfragen und Weiterüberlegungen der zahlreichen Teilnehmer*innen.
Nachlese zum Forum lebens.werte.schule, 04.06.2019
Sexualisierte Gewalt an (konfessionellen) Schulen – Handlungsmöglichkeiten und -notwendigkeiten
P. Hans Zollner SJ
P. Hans Zollner war am 4. und 5. Juni 2019 an der KTF zu Gast. Der Theologe, Psychologe und Psychotherapeut ist aktuell Vizerektor der Gregoriana und Mitglied der 2014 eingerichteten Päpstlichen Kommission für den Schutz Minderjähriger und Leiter des Centre for Child Protection (www.childprotection.unigre.it).
Mit Oktober 2018 wurde an der Gregoriana ein zweijähriger interdisziplinärer Master-Studiengang „Safeguarding“ eingerichtet, der sich an Studierende aus aller Welt richtet. Zentrales Anliegen des Studiengangs ist es, dass die Absolvent*innen die Erkenntnisse für ihre jeweilige Kultur und Situation adaptieren können. Andrea Lehner-Hartmann wirkt in diesem Studiengang mit.
Als Gast in dem von Prof. Andrea Lehner-Hartmann verantworteten religionspädagogischen Seminar zum Thema „Gewalt“ brachte er seine Expertise ein und stellte sich als Referent für das Forum lebens.werte.schule zum Thema „Sexualisierte Gewalt an Schulen – Handlungsmöglichkeiten und -notwendigkeiten“ zur Verfügung.
Wie kommt es zu sexualisierten Übergriffen durch professionell pädagogisch Tätige? Was ermöglicht gewaltförmige pädagogische Praxis und bringt sie hervor? Wie können Institutionen dies erkennen, beenden und aufarbeiten? Diesen Fragen, die sich aus einer wissenschaftlichen und sozialpolitischen Beschäftigung mit sexualisierter Gewalt im pädagogischen Kontext stellen, ging er mit den interessierten Anwesenden beider Veranstaltungen nach. P. Zollner plädiert dabei für die Professionalisierung von pädagogischen Professionen und Präventionsmaßnahmen aller Art. Die Entwicklung einer nachhaltigen Präventionskultur kann seines Erachtens nur gelingen, wenn auch eine Einstellungsänderung damit einhergeht.
Nachlese zum Forum lebens.werte.schule, 19.03.2019
Wertekatalog, Kopftuchverbot, Deutschpflicht, …
Der Kindergarten als Austragungsort gesellschaftlicher Identitätsunsicherheiten
Bettina Brandstetter
Als Seismograph für gesellschaftliche Entwicklungen stellte Bettina Brandstetter, Theologin und Sonder-Kindergartenpädagogin, aktuell als Lehrende an der PH Linz und der Universität Salzburg als Lehrende tätig, im Forum lebens.werte.schule am 19.03.2019 den Kindergarten ins Zentrum. Die zunehmende kulturelle und religiöse Heterogenität in unserer Gesellschaft und deren politisch-mediale Diskursivierung rufen Unsicherheiten hervor: Wer sind wir? Was sind unsere Werte und welche Lebensweisen sind mit unserer österreichischen Identität nicht vereinbar? Solche Fragen und damit verbundene Praxen der Unterscheidung machen vor dem Kindergarten nicht Halt. Dort werden tagtäglich Differenzen (re-)produziert, soziale Positionen ausverhandelt und Machtverhältnisse austariert. Zugleich erweist sich dieser unscheinbare Ort der Kinder als bedeutsamer Gestaltungsraum gesellschaftlicher Transformationsprozesse und hybrider Identitäten.
Die Ausführungen von Bettina Brandstetter wurden von den zahlreich erschienenen Teilnehmer_innen aus den unterschiedlichsten Bildungsfeldern mit großem Interesse aufgenommen und angeregt diskutiert.
Nachlese zum Forum lebens.werte.schule, 15.01.2019
Migrationskompass: Von Angst bis Zuversicht
Lernmaterialien zum Einsatz in Schule, Kollegium und Unterricht
Andrea Lehner-Hartmann / Viera Pirker
Im Forum lebens.werte.schule am Dienstag, 15.01.2019 präsentierten Andrea Lehner-Hartmann und Viera Pirker den am Institut für Praktische Theologie entwickelten Migrationskompass speziell für den Einsatz im schulischen Kontext. Der Migrationskompass wurde mit Akteur_innen in Schulen und Zivilgesellschaft aufgrund von Erfahrungen im ‚Leben und Lernen von und mit geflüchteten Menschen‘ entwickelt – als Unterstützung für eine entsprechende Praxis und deren Reflexion.
Im Forum wurde nach einer grundlegenden Einführung in Anliegen, Entstehungsprozess und Aufbau des Migrationskompasses auch konkret mit Bildern und Texten aus dem präsentierten Werk gearbeitet. So erhielten die Besucher_innen aus verschiedenen schulischen und universitären Kontexten anschauliche und lebendige Anregungen für Möglichkeiten des Einsatzes des Migrationskompasses in ihren Arbeits- und Lebensbereichen.
Gerecht handeln lernen
10 Jahre lebens.werte.schule, 15.06.2018
Zur Festveranstaltung 10 Jahre lebens.werte.schule, der ältesten religionspädagogischen Kooperationsschiene zwischen der Katholisch-Theologischen, der Evangelisch-Theologischen Fakultät und der KPH Wien/Krems, begrüßten am 15.06.2018 im Stephanisaal Univ.-Prof. Andrea Lehner-Hartmann (KTF), Ao. Univ.-Prof. Robert Schelander (ETF) und Vizerektor Thomas Krobath (KPH Wien/Krems).
Univ.-Prof. Dr. Judith Könemann (Münster) entfaltete in ihrem Festvortrag die Grundlagen der gegenwärtigen Diskurse zur Bildungsgerechtigkeit und betonte als eine ihrer religionspädagogisch-ethischen Konsequenzen die Handlungsdimension: Es müsse auch gelernt werden, gerecht zu handeln.
Nach einem Rückblick auf Highlights und Themen von 10 Jahre lebens.werte.schule bekam Univ.-Prof. i.R. Martin Jäggle eine Torte zu seinem 70. Geburtstag überreicht. Dieser „runde Geburtstag“ eines der Gründungsväter der Initiative und das Jubiläum von lebens.werte.schule selbst wurden im Anschluss noch bei einem kleinen Buffet gefeiert.
Die Mitwirkenden der Initiative lebens.werte.schule erforschen seit 10 Jahren demokratiefähige und differenzsensible Projekte in Schulen und widmen sich den verdrängten religiösen und ethischen Dimensionen in Schulkultur und Schulentwicklung. Die Initiative nahm 2004 ihren Ausgang in einer LV von Martin Jäggle und Thomas Krobath zu "Schulentwicklung und Religion" an der Universität Wien. Die spannungsreiche Diskussion zum Verhältnis von Schulentwicklung und Religion eröffnete neue Fragen nach religiösen Dimensionen in der Schule, nach Schulkultur, Würde, Anerkennung bis hin zur inklusiven Schule. Die Initiative lebens.werte.schule startete 2008 mit einem großen internationalen Symposium zum Thema „Religiöse Dimensionen in Schulkultur und Schulentwicklung“, gefolgt vom noch größeren internationalen Kongress zur „Kultur der Anerkennung“ 2012. Dazu gab es Forschungsprojekte und Forschungskolloquien (zuletzt 2016 zur inklusiven Schule) sowie die daraus erwachsenden Publikationen. Das wichtigste Kontinuum ist die 2008 begonnene Vortrags- und Diskussionsreihe „Forum lebens.werte.schule“, in der in loser Folge bislang 30 Mal von profunden ReferentInnen aus Deutschland, Schweiz und Österreich sehr unterschiedliche und hoch spannende Impulse gesetzt wurden.
„Inklusion in/durch Bildung? Religionspädagogische Zugänge“
Nachlese der Buchpräsentation am 20. April 2018
Das Ergebnis einer intensiven, breiten Auseinandersetzung der Initiative lebens.werte.schule mit dem Themenbereich „Inklusion und (religionspädagogische) Bildung“ wurde am Freitag, 20. April 2018 in der Buchhandlung Herder sichtbar.
Im druckfrischen Band „Inklusion in/durch Bildung? Religionspädagogische Zugänge“, der an diesem Abend präsentiert wurde, spiegeln sich die Erkenntnisse des Diskurses, der von der Initiative mit Forscher/inne/n der Religionspädagogik verschiedener Provenienz, der Bildungswissenschaften und der Musikpädagogik aufgenommen wurde. Durch die beteiligten Personen sind Perspektiven aus sechs mitteleuropäischen Ländern präsent. Aufruhend auf bildungswissenschaftlichen und religionspädagogischen Fundierungen zur Thematik sind religionsdidaktische Konkretisierungen und Forschungsergebnisse zu Haltungen von Lehrpersonen bzw. Schulgemeinschaften zu Inklusion zu finden.
Die Ergebnisse des Bandes wurden von Mag. Karl Schiefermair (Ev. Oberkirchenrat) aus der Perspektive der Evangelischen Kirche und Mag. Maria Schelkshorn-Magas (Leiterin des kath. Schulzentrums Friesgasse) aus der Sicht einer für Pluralität sensiblen Schulwirklichkeit reflektiert bzw. weitergedacht.
Für sprühende Lebendigkeit sorgte besonders die „Polgar Inclusive Band“, die den Abend musikalisch umrahmte.